Last but not least… Farewell & New York City

Last but not least… Farewell & New York City

Welcome back!

Zuerst einmal gibt es einen kleinen Text für meine lieben englischsprachigen Menschen.

First of all, I want to make a special shout-out to my non-German friends as they’ve played an important role over there. It has been an adventure with you in Bozeman and it was a pleasure to meet you all. Thank you for this unforgettable journey. I already miss the panoramic view of Bozeman and the beautiful mountains. I hope you had a wonderful time too, a safe flight home and enjoyed the Christmas season as much as I did. I wish you a happy and successful new year and all the best for 2015!

Nun wieder zurück zur Muttersprache. Ich möchte hiermit mein Abenteuer zum Abschluss bringen und die letzten Eindrücke aus Bozeman und New York zusammenfassen.

Das letzte Wochenende in Bozeman schneite es noch einmal kräftig und wir schmissen uns in die Schneekluft und marschierten samt Schlitten einen Berg hinauf, um ihn dann im Supertempo wieder runterzurasen. Das war ein Gaudi! Die Schneeflocken fielen auch immer weiter – der Schnee hatte sich nun dort oben auf fast 30cm angehäuft. Dies führte dazu, dass ich bei jeder Abfahrt eine ordentliche Ladung Schnee ins Gesicht bekam. Peeling und Feuchtigkeitscreme in Einem! Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurde gerodelt und sich im Schnee getümmelt.

Am Sonntagabend – mein vorletzter Abend in Bozeman – gönnten wir uns ein Besuch bei Ted’s Montana Grill. Dieses Restaurant gehört zu der Kette mit dem Besitzer Ted Turner, welcher ungefähr 8000km² Land besitzt und sich auf die Bisonzucht spezialisiert hat. Ihm gehört ungefähr halb Montana und eine monströse Ranch bei Martinsdale, wo unsere Radtour Ende August hinführte. Natürlich musste ich dann auch den Bisonburger probieren, der einfach himmlisch schmeckte. Sogar mit Fähnchen!

Photo Dec 15, 3 12 42 AM

Am allerletzen Tag musste ich mich dann doch ans Kofferpacken wagen – ich hatte es bis zum unausweichlichen Zeitpunkt hinausgeschoben. Vier Monate hat man dort gelebt und dann muss man doch wieder alle Zelte abbrechen. Wir hatten am Abend noch etwas Zeit und machten uns an das bei Walmart gekaufte Lebkuchenhäuslein-Kit: ein Mini Village, somit hatte jeder ein kleines Haus zum Zusammenbauen und Verzieren. Das amerikanische Haus war stereotypisch mit Süßkram überladen. Dazu lief Weihnachtsmusik und eine gewisse Besinnlichkeit stellte sich bei uns Mädels ein.

Nun war er also doch da: der Abreisetag. Früh um 7 wurde ich von meinem privaten Taxi zum Flughafen gefahren und die Verabschiedung musste kurz und schmerzlos gehalten werden. Man hatte sich ja doch sehr lieb gewonnen in diesen vier Monaten. Mein Koffer auf der Waage zeigte dann exakt die erlaubten 50 Pfund (23kg) an – da habe ich mich auch sehr bemüht und mein Handgepäck war dafür ziemlich schwer geworden. Das kontrollierte aber keiner. Kurz vor 9 ging es dann schon auf die erste Etappe nach Denver. Dies war einer der schönsten Flüge, die ich jemals hatte, denn der Ausblick auf die verschneiten Rocky Mountains war einfach atemberaubend schön.

Von Denver ging es dann zügig weiter bis in den Big Apple. New York City! Allein schon das Rüberfliegen lässt einen staunen und meine Nase klebte am Fenster. Nach einem Dörfchen wie Bozeman war ich aber doch ein wenig erschlagen von der schieren Größe dieser Stadt. Mein Koffer kam dann auch bald und ich konnte mit dem Shuttle zum Hotel düsen. NY grüßte mich jedoch mit Regen und Kälte und nach einem ersten Treffen mit meinem TravelBuddy bei einem netten Essen (Salat für $20 :-O ) verschlug es mich schnell in mein kuscheliges Apartment am Times Square. Es war dort nachts sogar so hell, dass man zwei Rollos braucht damit es dunkel genug ist zum Schlafen. Taghell sozusagen!

Am Mittwoch war dann der große Sightseeingtag auf dem Plan. Mit einem leckeren und teuren Frühstück bei Junior’s stärkten wir uns und machten uns dann zu Fuß auf den Weg. Erster Stopp: Rockefeller Center.

Zweiter Stopp: das Empire State Building mit wundervollem Ausblick bis hin zur Freiheitsstatue.

Nächster Stopp: über den Washington Square Park bis zum One World Center und Ground Zero. An dem Platz, wo bis 2001 noch die beiden Türme standen, kommt unausweichlich ein ehrwürdiges Gefühl hoch.

Am Donnerstag musste ich dann schon bald auschecken und ließ meine Koffer noch für zwei Stunden bei den Concierges. Dann verbrachte ich meine restliche Zeit bis zur Abholung mit dem Shuttle auf dem Times Square und fast pünktlich ging es dann schon auf zum JFK-Flughafen. Der Verkehr im Großraum NY ist einfach unfassbar chaotisch: Fahrspuren werden nicht eingehalten, es wird ständig gehupt und jede kleinste Lücke muss genutzt werden. Aber auch in Manhattan scheinen Fußgängerampeln eigentlich nur da zu sein, um Licht zu spenden, weil daran halten tut sich eigentlich keiner. Fahrradfahrer haben wohl auch nie ein Regelbuch zur Hand genommen – eine rote Ampel? Kenn ich nicht, ich fahre weiter. Nun gut, unser Shuttlefahrer hatte auch nicht gerade wenig Schalk im Nacken. Ich saß vorn und bekam ab und zu Angstzustände. Pünktlich und heile kamen wir aber dann doch am JFK an. Dort hatte nun also mein Abenteuer sein richtiges Ende gefunden.

Der Flug in die Heimat stand nun also kurz bevor und ich ließ noch einmal all die Erlebnisse und Erfahrungen Revue passieren. Es war eine schöne Zeit und ich habe viel gelernt – nicht nur über die amerikanische Kultur und die Menschen, sondern auch über mich selbst, da man vier Monate auf sich selbst gestellt war. Viele tolle Menschen durfte ich kennen lernen und habe neue, internationale Freunde gewonnen. Natürlich habe ich mich sehr auf die Heimat gefreut, aber ein wenig traurig ist man schon, denn Bozeman und auch Montana ist eine wundervolle Ecke und einen Besuch wert. Es war ein wenig wie Urlaub mit ein bisschen Studieren nebenbei. 😀 Ich hoffe, dieser Blog hat einigen die USA etwas näher gebracht und ein wenig Fernweh geweckt.

Vielen Dank für die Treue und bis bald!

Alisa

The Final Reckoning

The Final Reckoning

Liebe Menschen,
nun ist es fast vollbracht, in 4 Tagen geht es wieder in Richtung Europa mit Zwischenstopp in NYC. Meine abschließenden Erfahrungen und Meinungen möchte ich hier zusammenstellen.
Im Allgemeinen ist das Leben hier in den Staaten sehr vereinfacht worden. Jeder kleinste Betrag kann mit Kreditkarte bezahlt werden und Bargeld wird nur selten herumgetragen, obwohl man dieses auch direkt im Drive-Thru aus dem Auto abheben könnte. Drive-Thru Fast Food Restaurants, Drive-Thru Starbucks, Drive-Thru 24h Apotheken – das Auto wird nicht mehr verlassen.
Falls man es für den Wocheneinkauf doch einmal verlassen muss, kann man sich im Supermarkt mit fertigen pre-cooked dinners aus dem Tiefkühlregal den Einkaufswagen füllen. Das muss dann nur im Ofen oder in der Mikrowelle erhitzt werden und fertig ist das Abendessen. Die Portionen sind ebenfalls amerikanisch montrös und würde für mich als Einzelperson sicher drei Tage ausreichen.
Dann gibt es diese wunderbar praktischen Snack Boxes, wo man nur die Folie abziehen muss und schon hat man Möhrchen (geschält und mundgerecht), Tomätchen und rohen Brokkoli (irgh) plus Dip Hummus für die kleine Party vorbereitet. Mit diesen verschiedenen Besessenheiten könnte ich mich ja einen ganzen Tag beschäftigen: Soda mit free refill natürlich, Root Beer, Pommes en masse, Burger & alle Sorten von Fleisch, Pumpkin Spice Latte und alles andere mit pumpkin, EggNog zur Weihnachtszeit, Cookies, Reese’s Peanut Butter Cups, Marshmallows, alles was einen enormen Zuckeranteil hat, gesalzene Butter (ungesalzene Butter muss dementsprechend genau gekennzeichnet sein). Das Fastfood ist hier sehr billig, noch billiger als es bei uns schon ist. Montana ist zum Glück ein etwas sportlicherer Bundesstaat und die Menschen achten hier mehr auf ihre Gesundheit.
Auto fahren ist hier das A und O. Wie schon einmal erwähnt, ist man als Fußgänger oft allein unterwegs und Autofahrer scheinen sehr überrascht, wenn mal jemand über die Straße gehen möchte. Da muss ich öfter mal gut aufpassen, ob mich der Fahrer auch sieht, obwohl viele auch schon vorher bremsen und mich ganz entspannt über die Straße laufen lassen. Die Amerikaner wissen, dass sie gut Auto fahren können und deshalb schleichen sich oft einige Fehler ein – Beinahe-Unfälle hab ich genug gesehen. Die Straßenregeln sind auch nicht gerade fußgängerfreundlich, denn an jeder Kreuzung kann zu jeder Zeit rechts abgebogen werden (wo bei uns ein Blechpfeil hängt). Wenn man dann als Fußgänger die Straße überqueren will, da gerade grün geworden ist, muss man immer mal einen Blick nach links wagen, ob nicht gerade ein Auto um die Ecke geschossen kommt. Nun ja, Gewöhnungssache oder Auto kaufen 🙂
Footballfanatismus ist hier das oberste Gebot. Ich habe ja schon genug darüber berichtet. Fliegt die College Mannschaft in den Playoffs raus, unterstützt man eben die professionellen Seattle Seahawks und jeden Sonntag Nachmittag wird mindestens ein Spiel geschaut. Das ist ein bisschen wie unsere Bundesliga. Die Straßen sind leergefegt und auch in vielen Läden läuft ein Fernseher, wo sich Menschenmengen ansammeln.
Das Unisystem ist auch nach unserer Bologna-Reform noch sehr anders und als armer Austauschstudent muss man sich immer noch selbstseine Kurse zusammensuchen. Hier haben sie jedoch ein wenig mehr Ahnung über die Studienprogramme als zu Hause. Die Benotung hier unterläuft momentan einer grade inflation, was bedeutet, dass kaum noch jemand durchfällt. Die Dozenten möchten, dass man besteht und die Unterscheidung findet dann nur noch innerhalb der besten Noten statt. Ein A- ist dann schon fast wieder schlecht wenn man ja ein A+ haben könnte. In Sachen Unterstützung und Sprechzeiten sind die Dozenten jedoch oben auf. Für jede kleinste Frage wird sich Zeit genommen und, wenn möglich, noch ein Termin im vollen Kalender gefunden. Die Bezeichnung school für die Uni und teacher als Dozent sind jedoch noch sehr gewöhnungsbedürftig… wir sind doch nicht mehr in der High School. 😀
Eine andere sehr gewöhnungsbedürftige Sache sind Phrasen ohne Bedeutung – How are you today? How is it going? What’s up? Darauf wird normalerweise keine Antwort erwartet und am Anfang schaute man uns komisch an, wenn wir zurückfragen good, and you?
Die Umgangssprache enthält einige verbale Höhenflüge mit einem großen Aufgebot an Superlativen: absolutely awesome, amazing, breathtaking etc. Dabei sind Komplimente über das Aussehen mit eingeschlossen, auch wenn man sein Gegenüber nicht kennt. Solche Lobhudeleien wirken für uns zu Haus eher pathetisch oder schleimig, hier ist es das normalste der Welt. Jeder ist (zumindest hier) sehr freundlich und zuvorkommend. Grummelige Bankangestellte sind nicht anzutreffen. 🙂 Wenn man jemandem vorgestellt wird, gibt es jedoch keinen Händedruck, nur ein freundliches Nicken – der persönliche Bereich muss schließlich geschützt werden. Als ich einmal einer Familie vorgestellt wurde, gab es nur einen Händedruck von dem Vater, welcher dann den Rest seiner Familie vorstellte. Nun ja, wir mögen es ein wenig körperbezogener, um unsere Nähe zueinander zum Audruck zu bringen. 😛
Aber was mich hier noch in den Wahnsinn treibt, sind diese Maßeinheiten – warum verstehen sie kein metrisches System? Ich kann immer noch nicht allzu viel mit Fahrenheit anfangen. 100 ist sehr heiß und 0 bitterkalt, bei 50 ist es allerdings immer noch recht frisch. Und dann diese Rezepte zum Kochen: Hier wird nur in Tassen, Tee- und Esslöffeln gemessen: cup, tbsp und tsp mit entsprechenden 1/4 und 1/8 cup… da kommt doch höchste Verwirrung auf, von Schuhgrößen und Kleidergrößen nicht zu sprechen… Inches, Yards und Feet kommen noch dazu. Kein anderes Land versteht was sie damit meinen, aber das gefällt ihnen sicher so und geändert wird da auch nichts.
Einzigartig bleiben, nichts und niemand kann ihnen etwas anhaben – dazu brauch man natürlich auch mindestens eine Waffe. Diese Verrücktheit ist von Außenstehenden nur sehr schwer zu begreifen, da man ja auch sieht was immer wieder passieren kann. Erst kürzlich war wieder der Fall aus Missoula in den Medien, wo ein deutscher Austauschschüler in einer Garage erschossen wurde, da nun der Prozess beginnt. Die verschiedene Berichterstattung von deutschen Medien und amerikanischen zeigt die verschiedene Mentalität. Wir können einfach nicht verstehen, warum jemand in einer dunklen Garage mit vier Schüssen aus einer Shotgun auf einen unbewaffneten Schüler schießt, ohne vielleicht vorher erst mal verbal etwas zu klären. Das Gesetz der Castle Doctrine erlaubt jedem in Montana auf einen Eindringling zu schießen, wenn man sich auf seinem eigenen Land bedroht fühlt. Ich bin gespannt, wie die Jury diesen Fall beurteilt. Falls jemand Interesse hat, hier sind die aktuellsten Links zu den deutschen Medien (Spiegel) und dem Lokalmedium (The Missoulian):
Nun noch eine abschließende, persönliche Erfahrung in Sachen neurolinguistischer Prozesse. Mein Kopf hat angefangen, in Englisch zu denken, da ich erstens in unserem Haus nur mit Englisch unterwegs bin und vieles einfach nur in Englisch ist. Zweitens lernt man ja auch täglich neue Wörter, die sich dann nur in Englisch im Gehirn einbrennen. Wenn ich dann für Familie oder Freunde etwas nacherzählen möchte, sind diese Wörter einfach nicht im deutschen Wortschatz vorhanden. Es ist wirklich witzig und sehr eigenartig, was da so im eigenen Kopf passiert.
Nun ist es also vollbracht – ein Drittel Jahr in den Staaten 😉 – und ich bin um einige Erfahrungen reicher geworden. Ich empfehle jedem, der die Möglichkeit bekommt, ins Ausland zu gehen und so viele Erlebnisse zu sammeln, wie nur möglich.
In der Galerie sind noch ein paar Eindrücke aus dem weihnachtlichen Bozeman zu sehen. Der Schnee ist längst geschmolzen bei plus 10°C. Beim Christmas Stroll am Samstag gab es zum Glück kostenlose heiße Schokolade und Kekse – jedoch kein Vergleich zu unseren wunderbaren Weihnachtsmärkten mit dem unvergleichlichen Duft der Weihnachtszeit.
Ich versuche mich nächste Woche aus dem tollen New York zu melden und bis dahin wünsche ich einen schönen 3. Advent und eine besinnliche Zeit!
xo, Alisa
Turkey, Stuffing, Squash & Cranberries: Thanksgiving in Bozeman

Turkey, Stuffing, Squash & Cranberries: Thanksgiving in Bozeman

Herzlich Willkommen zurück!

Nachdem es vorige Woche allmählich zu warm für gefrorenes Wasser wurde, verflüchtigte sich der Schnee und kam dann aber in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch mit aller Macht zurück. Am Morgen reichte mir der Schnee bis über die Knöchel und jeder Baum und kleinste Zweig trug ein weißes Häubchen. Natürlich mussten dann Fotos geschossen werden! Bittesehr:

Am Donnerstag war es dann endlich soweit: Thanksgiving! Von den Amerikanern gefeiert wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ursprünglich geht es auf die Pilgerer zurück, die im 17. Jahrhundert in Nordamerika auf die Indianer getroffen sind und von ihnen zum großen Essen eingeladen wurden. Dabei wurde sich für die ausgiebige Ernte bedankt, was sich bis heute als Tradition hält. Unser Haus wurde von den Landlords und deren Familie eingeladen, einen monströsen Truthahn zu verspeisen. Vor dem Essen erkundeten wir jedoch noch den Hügel mit einem wunderschönen Ausblick auf Bozeman. Der Schnee war bei Plusgraden wieder sehr schnell verschwunden.

Mir wurde gesagt, dass der Vogel ungefähr 5 Stunden bei niedriger Temperatur gegart wird und mit einem Stuffing gefüllt ist, was hauptsächlich aus Brot mit Gewürzen besteht. Zu dem Fleisch gehören dann noch jede Menge Beilagen, an denen man sich viel eher satt essen kann. Zum einen das Brot-Stuffing, überbackene Bohnen mit Speck, Squash (nein, nicht die Ballsportart sondern ein Kürbisauflauf), Kartoffelpüree und ein extrem süßer Kartoffelauflauf bestehend aus Süßkartoffeln, braunem Zucker und (!) Marshmallows! Zu dem Ganzen gehört eine traditionelle Cranberry-Soße (da die Indianer der Geschichte zufolge auch viele Cranberries gepflückt hatten), die noch den letzten fruchtigen Kick gab.

Als Abschluss des Abends durfte jeder sein kleines, bescheidenes Leben anhand von ein paar Bildern präsentieren und wir alle bekamen wundervolle Einblicke in verschiedene Regionen der Welt: Südkorea, Saudi-Arabien, Iran, Schweden, Neuseeland, Südafrika, Montana und natürlich Deutschland. 🙂 Wir durften uns auch mit einem Dessert aus unserer Heimat für die Einladung bedanken. Die neuseeländischen Mädels bereiteten Ambrosia zu: Erdbeerjoghurt mit Beeren, Schokoladenstückchen und Marshmallows. Aus Schweden kam Kladdkaka, ein klebriger und delikater Schokoladenkuchen; und ich brachte Streusel-Pfirsichschnittchen vorbei. Das Motto des Abends wurde dann auch nochmal verstärkt hervorgehoben: Be thankful for what you have! Sei dankbar für das, was du hast. Sicherlich waren wir das alle. Solch ein Abenteuer ist nicht selbstverständlich. In unserer Familie bin ich in der ersten Generation, der es möglich ist, so weit zu reisen, wofür ich überaus dankbar bin. 🙂 Vor mehr als 25 Jahren wäre diese Vorstellung als reine Utopie im Kopf geblieben und nun darf ich hier sein. Was für eine schöne Geschichte.

In drei Wochen befinde ich mich wieder in der Heimat und bis dahin ist noch Einiges zu tun. Eine 20-seitige Hausarbeit über den Herrn Tolkien und sein Meisterwerk schreibt sich leider nicht von allein.

Macht’s gut!

xo, Alisa

Winter Wonderland in Montana

Winter Wonderland in Montana

Hullo!

Heute gibt es kurze, eiskalte Grüße aus dem winterlichen Bozeman. Die Tage werden kürzer und gleichzeitig auch voller mit allerhand Gedöns für die Uni. Um halb fünf ist es dunkel? Kein Problem, man ist ja eh nur noch drinnen zum Lesen, Hausaufgaben machen oder Arbeiten schreiben. Eigentlich sind nur noch drei Wochen Uni, wovon nächste Woche die Hälfte für die Thanksgiving-Ferien wegfällt. Dann ist nur noch die Finals Week und schon ist es vorbei.

Da zu Haus sicher noch kein Schnee in Sichtweite ist, gibt es nun wunderbar schnee-ige Bilder zum Mitträumen, denn auch ein Montana-Winter kann bei -15°C und Sonnenschein sehr hübsch sein.

Viel mehr ist momentan nicht zu berichten – auf in den Kampf gegen das unendliche Hausarbeiten-vor-sich-her-Schieben 😀

All the best.

xo, Alisa

Exploring the World: Seattle & Vancouver

Welcome back!

Habt ihr genug Zeit mitgebracht?

Ja? Dann weiterlesen!

Nein? Dann bitte Zeit freischaufeln, um sich diesen Blogeintrag zu Gemüte zu führen.

Es ging für vier Tage auf einen Mädelstrip nach Seattle mit einem Kurzausflug nach Vancouver. Dadurch, dass hier gestern der Veteran’s Day war, haben wir einfach Montag ausfallen lassen und haben uns diese zwei wundervollen Städte angesehen. Jeder Tag war vollgepackt mit Sightseeing, Shopping und natürlich Essen. Einen ‚kleinen‘ Überblick seht ihr hier.

Freitagabend ging es los vom Flughafen in Bozeman, wo, wie erwartet, kaum jemand unterwegs war. Wir hatten natürlich schon vorher eingecheckt und auch nur Handgepäck, sodass alles schnell abgewickelt werden konnte. Pünktlich landeten wir am Seattle-Tacoma Airport und machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, das im University District liegt – etwa 45min entfernt. Also zuerst mit dem Light Link Rail-Zug bis nach Chinatown und dort in den Bus, der uns fast direkt vor’s Hotel brachte. Ein zusätzliches Bett wurde auch gleich gebracht und das ohne jeglichen Aufpreis. Das Hotel war klein und etwas älter, da es 1909 für die Alaska-Yukon-Ausstellung gebaut wurde. Die Duschen und Toiletten befanden sich auf dem Gang, aber das ist ja für uns junge Studenten eher ein kleineres Problem. Außerdem waren wir eh nur dort zum Schlafen. Frühstück war inklusive und als ‚extensive continental breakfast‘ beschrieben, was ein klein wenig übertrieben schien für die paar Toastscheiben, Bagels und drei Orangen. Um den Tag gestärkt zu beginnen, hat es jedoch vollkommen ausgereicht.

Anflug auf Seattle

Anflug auf Seattle

Samstag: Seattle Downtown West

Wir sparten uns die $2.25 für den Bus und entschieden uns für’s Laufen. Die Sonne strahlte vom Himmel und es schien, als wären wir mitten im Herbst. Mit dem Wetterbericht von Bozeman im Hinterkopf (angesagte -20°C und Schneefall) fiel uns das noch viel einfacher und im Handumdrehen befanden wir uns im Seattle Center, wo die Space Needle und das Pacific Science Center die Kameralinsen zum Glühen brachten.

Danach ging es weiter Richtung Waterfront – der Pazifik! Ein wunderbarer Anblick und nicht so diesig wie damals in Lima. Entlang der Küstenlinie sind dann verschiedene Piers und auch das Aquarium. Das war uns aber viel zu teuer und das Wetter war viel zu schön, um unsere kostbare Zeit im Dunkeln zu verbringen. Dafür trieb uns der Hunger zum Pike Place Market – sehr berühmt und deshalb auch so ungeheuerlich voll. Im Public Market gab es dann extrem leckeres Fish & Chips als Snack und in einer französischen Bäckerei ein wunderbares Croissant. Nächste Station war dann das Great Wheel – drei Runden im Riesenrad und der Spaß ist vorbei. Nun ja. Die Sonne ging dann auch schon sehr früh gegen 16:30 Uhr unter und somit suchten wir die nächste Futterstation auf und entschieden uns für Sushi. Dann murmelten wir zurück zum Bus und ließen uns zum Hotel chauffieren.

Sonntag: Vancouver

Früh ging es los zur King’s Street Station, wo der Amtrak-Zug nach Vancouver startete. Vier Stunden entlang der Küstenlinie. Das Wetter war noch etwas verregnet, aber wir saßen ja drinnen. Pünktlich, als wir aus dem Zug ausstiegen, brach die Wolkendecke auf und die Sonne ließ sich wieder blicken. Wenn Engel reisen, ne?! 😀 Unsere Route führte durch Downtown bis hin zum Stanley Park und zurück an der Küste entlang. Wir wollten dann unbedingt noch nach Grenville Island und dort zum Markt. Die naheliegendste Transportmöglichkeit bot sich mit dem Aquabus an: eine kleine Fähre, die verschiedene Stationen in Vancouver verbindet. Der Markt empfing uns mit wunderbar duftenden Gerüchen und sortierten Früchten wohin das Auge reicht. Am Kuchenstand konnten wir nicht einfach vorbei gehen, der Käsekuchen lachte uns förmlich an und wollte von uns gekauft werden. Wir nahmen dann bald die Fähre zurück und liefen den Rest zum Bahnhof, denn mit dem Bus ging es dann bald schon zurück Richtung Seattle. Normalerweise braucht man nur ca. 3 Stunden, aber durch eine Pause und die Kontrolle an der Grenze (wieder das Formular ausfüllen, Fragen beantworten und Rucksack scannen) belief sich das Ganze auf ungefähr 4 Stunden, sodass wir erst gegen 11 Uhr wieder im Hotel in unsere Betten fallen konnten. Was für ein Tag!

Montag: Seattle Downtown East

Das nächste Transportmittel wurde entdeckt: das Fahrrad. In der Nähe des Hotels gab es eine von mehreren Stationen, wo man ein Fahrrad leihen kann und dann einfach an einer anderen wieder abgeben kann. Einen Helm gab es auch dazu, denn wer ohne Helm erwischt wird, muss zahlen. Für 24h Ausleihe zahlt man $8 und kann in der ganzen Stadt unterwegs sein. Auf ging es also Richtung Downtown und wer hätte gedacht, dass Seattle so hügelig ist. Anstrengend war es allemal. Erster Halt des Tages war das Columbia Center – Geheimtipp, denn es ist doppelt so hoch wie die Space Needle und nur halb so teuer. Wir hatten sogar noch Rabatt als Studis und mussten auch keine Sales Tax bezahlen, die in Washington 9,5% beträgt. Montana hat nämlich keine. 😀 Außerdem bekamen wir einen Stempel, der uns erlaubte, wieder zurückzukommen. Also landete Sonnenuntergangbeobachtung auf unserer Tagesliste. Von oben bot sich ein wunderbarer Blick auf die Stadt und wieder schien die Sonne mit all ihrer Kraft. Als nächstes ging es dann zum Pioneer Square, wo ich auch einen Dönerladen entdeckte – leider zu spät, denn kurz zuvor hatten wir Bagels in uns reingestopft. Es sah aber relativ gut aus, es gab sogar Fladenbrot. Dann ging es nochmal an der Waterfront entlang zum Public Market, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen, denn es war nicht annähernd so voll wie am Samstag zuvor. Der Sonnenuntergang wurde dann wie geplant vom Columbia Center aus beobachtet – eine Zeit, um das alles zu genießen und durchzuatmen. Zum Abendessen gönnten wir uns dann einen Besuch in der Cheesecake Factory (nein, wir haben keine Penny aus The Big Bang Theory gesehen 😀 ). Cocktails, Pasta und ein Stück Käsekuchen hatten wir uns redlich verdient.

Dienstag: Seattle – University of Washington

Das Hotel mussten wir um 11 verlassen und wanderten mit Sack und Pack zum Campus der University of Washington. Ein wunderschöner Campus mit Blick auf den Mount Rainier. Zeitgleich fanden Ehrungen zum Veteran’s Day statt und alles schien noch patriotischer als sonst.

Mit Bus und Light Link Rail ging es dann leider schon wieder zum SeaTac-Airport und der wunderbare Kurztrip neigte sich dem Ende entgegen. Mit einer Vorwarnung aus Bozeman wappneten wir uns mit Handschuhen und Mützen – Schnee und -20°C. Zum Glück mussten wir nur vom Warteraum zum Taxi und zur Haustür. Kälte ist gar kein Ausdruck. Von Seattle mit durchschnittlichen 13°C nach Bozeman, wo es in der Nacht -27°C erreichte, kann man schon von einem enormen Temperaturunterschied sprechen. Aber der Winter zeigte sich von seiner schönen Seite und die Sonne machte den Weg zur Uni etwas angenehmer.

Stay warm und bis bald zum nächsten Update!

xo, Alisa

How To Survive Halloween in the U.S.

– be quiet and switch off all the lights! 😀

Hallöchen und willkommen nach einer etwas längeren Pause. Der Besuch des Yellowstone hat noch einige Tage nachgehangen und die Bilder sind frisch wie nie zuvor.

Die vergangene Woche war ganz im Zeichen Halloweens – Ausnahmezustand in den Staaten.

Zunächst durften wir jedoch am Mittwoch unsere Universitäten bei der Study Abroad Fair repräsentieren.

Photo Oct 29, 10 20 14 AM Photo Oct 29, 11 11 56 AM

Deutschland hat zwei ganze Tische bekommen und ab und zu trauten sich auch einige zu uns und stellten ein paar Fragen. Hauptsächlich kamen Ingenieure und Businessstudenten bei uns vorbei. Die beste Frage „Wie ist es in Deutschland so?“ konnten wir nur mit „super toll“ beantworten – was soll man denn anderes sagen. Leider bringt der Vorteil, dass alle Bundesländer die Semestergebühren abgeschafft haben, für die Studenten hier rein gar nichts; sie müssen immer noch die horrenden Gebühren an die MSU zahlen. Nur wenn man ein komplettes drei- oder vierjähriges Studium in Erwägung zieht, muss man als amerikanischer Student in Deutschland nichts bezahlen. Hier werden aber die wenigsten darüber nachdenken, die Amis sind viel zu bequem, um sich aus ihrer Lethargie zu lösen. 😀

Schnellen Schrittes ging es dann auf Halloween zu und einen Abend vorher schafften wir es doch noch, unsere Kürbisse zu schnitzen. Zuerst wird oben am Stiel ein Deckel ausgelöst und von dort aus wird dann das Innere mit einem extra kleinen Spatel aus dem Carving Kit ausgehöhlt. Eine recht matschige und zeitraubende Angelegenheit. Das Gesicht wird erst mit einem Stift grob aufgemalt und dann geht es mit einer Minisäge ans Werk. Ich denke, wir haben uns für das allererste Mal recht gut angestellt, auch wenn es mehr als zwei Stunden gedauert hat.

Am Halloweenabend selbst hat nicht mal ein einziges Kind hier geklingelt für Trick or Treat. Zum Glück ist unsere Straße nicht beleuchtet! Downtown soll jedoch allerhand los gewesen sein. Uns hat das Fieber überhaupt nicht gepackt und wir machten es uns mit zwei dem Thema entsprechenden Filmen auf der Couch gemütlich. So entkommt man dem ganzen Gewimmel sehr gut. In allen Bars haben sie wohl ab 18 eingelassen, was an den Theken in ein allgemeines Chaos ausuferte, denn somit muss jeder beim Bestellen jedes einzelnen Bieres seine ID vorzeigen. Not fun. Für die Jüngeren aber vielleicht großer Fun. Jetzt können die Läden endlich auf Thanksgiving und Weihnachten umschalten. Darauf haben wir doch alle gewartet!

Heute ist mal wieder Feiertag, aber nur so halb: Election Day. Schüler müssen in die Schule, da sie eh noch nicht wahlberechtigt sind (das Wahlalter ist wie bei uns ab 18 Jahren) und vieles läuft auch trotzdem ganz normal weiter. Die Studenten bekommen den Tag komplett frei, um sie zum Wählen zu bewegen. Es sind die Midterm-Elections, wobei ein Drittel des Senats und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt werden. Über die letzten Wochen wurde der Wahlkampf auch hier verschärft – neue Plakate, Werbungen im Internet und Fernsehen – jedoch ist Montana eher konservativ eingestellt und daran wird sich in den nächsten Jahren wohl auch nichts ändern. Hier lieben sie ihre Waffen (natürlich nur für die Jagd!) und die nicht vorhandenen Gesetze dafür. Insgesamt soll der Wahlkampf in den USA 4 Milliarden Dollar verschlungen haben. Unfassbare Dimensionen und am Ende wird es wohl sehr, sehr knapp ausgehen. Dem Herrn Obama laufen die Anhänger weg und es ist sehr wahrscheinlich, dass er seine Mehrheit im Senat verliert. Wir werden es verfolgen.

Am Freitag geht es dann endlich nach Seattle mit einem Abstecher nach Vancouver / Kanada. Seid gespannt auf die Bilder nächste Woche. To be continued

Bis bald.

xo, Alisa

The Miracles of Yellowstone National Park

Herzlich Willkommen zurück!

Heute gibt es eine ernst zu nehmende Reiseempfehlung von mir. All diejenigen, die Nationalparks und Naturschauspiele mögen, sind im Yellowstone National Park vollkommen richtig.

Unsere Landlords haben für uns einen Tagesausflug organisiert und sogar alle Kosten übernommen. Um 8 Uhr morgens ging es gestern los und die allgemeine Aufregung stieg. Es wurden sogar Hörbücher zum Thema Yellowstone abgespielt, damit wir bloß gut informiert sind und neben dem ganzen Spaß auch noch was lernen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Park im Rahmen der Lewis & Clark Expedition von John Colter entdeckt und 1872 als staatlicher Nationalpark in den Geschichtsbüchern erfasst. Heute erstreckt sich das Gebiet des Yellowstone über knapp 9000km² und die Bundestaaten Montana, Idaho und Wyoming. Wir betraten den Park über den West Entrance.

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Am Madison River hielten wir dann das erste mal an, um unsere Beinchen zu vertreten. Dort sahen wir dann schon die ersten Bisons und einen Adler, der amerikanisch-freiheitlich auf einem trockenen Baum thronte 🙂

Der nächste Stopp wurde bei Old Faithful gemacht, einem Geysir, bei dem man heutzutage die Ausbrüche vorhersagen kann. Alle 60-65min spuckt er heißes Wasser und lockt Tausende Touristen an.

Von dort ging es dann zurück, denn Anfang Oktober werden die ersten Straßen gesperrt und ein richtiger Rundweg ist nicht mehr möglich. Also ging es über Norris an einigen Stationen vorbei:

Grand Prismatic Springs

Mud Pots

Die Hauptattraktion des Tages war der Yellowstone Canyon, der uns einen atemberaubenden Blick über die Schlucht anbot.

Auf dem Weg zum nördlichen Ausgang des Nationalparks hielten wir noch in Mammoth, eine Art Thermalbad mit Hotel.

Am Ausgang trafen wir dann noch auf allerhand Getier und Fotos mit Schild mussten auch noch her. Danke, Yellowstone! Es hat sehr viel Spaß gemacht mit dir. Der Yellowstone Lake wurde an diesem Tag nicht erkundet, das ist dann für das nächste Mal auf dem Plan.

Wer nun nicht auf den Geschmack gekommen ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen! 🙂 Im Sommer ist es allerdings mächtig voll und es wird empfohlen, im Frühling oder Spätherbst die Wunder des Yellowstone anzuschauen.

Macht’s gut!

xo, Alisa

a busy week

Howdy Freunde,

ich habe mich mal wieder aufgerafft und lasse euch an meinem bescheidenen Leben teilhaben. Zur Zeit ist es wirklich recht bescheiden, denn es sind immer noch Midterms unterwegs. Für meine 8-seitige Tolkien-Hausarbeit über Mittelalterlichkeit wurde mir auch ganz schwummrig – ich habe noch nie Literatur mit Hilfe des Mittelalters analysiert und erklärt. Ich zog das alte Schulwissen über das Nibelungenlied heran und dann schrieb es sich einigermaßen runter. Dafür habe ich aber zwei Abende geopfert und bis nachts halb 2 recherchiert und geschrieben. Nebenbei muss man ja schließlich auch noch die Lektüre für den nächsten Tag durcharbeiten. Die kommende Woche stehen noch eine 10-minütige Präsentation über ein „Indianerbuch“ an und das Midterm-Exam in der Linguistik. Dafür kann sich aber jeder einen Partner suchen und es werden nicht (wie üblich) 10% der Note dafür abgezogen. Her mit dem Partner! 😀 Das kann also nicht sehr schwierig werden.

Der Wetterbericht. Es ist immer noch erstaunlich warm für Montana im Oktober, das Thermometer klettert noch bis zu 23 Grad. Jeder bescheinigt mir das auch; wir hätten sehr viel Glück dieses Jahr hier zu sein und solch eine schöne lange Wärmeperiode zu erleben. Am Mittwoch trieb es uns dann auch raus an die frische Luft, obwohl uns einige starke Böen um die Ohren pusteten. Hinter dem Bozeman Hospital gibt es einen kleinen Wanderpfad, der mitten durch eine Ranch verläuft. Dort machten wir dann auch eine persönliche Begegnung mit Kühen. Ein tierischer Spaß!

Nach dem Sport am Freitag wurde ich dann zu der Familie der Landlords zum Dinner eingeladen. Es gab Sloppy Joes mit Bohnen, Chips und amerikanischer Zitronenlimo. Sloppy Joes sind sehr einfach gemachte Burger: weiche Hamburgerbrötchen gefüllt mit einem Hackfleisch-Zwiebel-Barbecuesoßen-Mix – das geht runter wie Öl und heißt deshalb wahrscheinlich auch sloppy = schlampig. 😀 Zum Dessert gab es dann Huckleberry-Eis mit halbwarmem Möhrenkuchen. Hach, das war toll. Dazu noch ein paar nette Unterhaltungen, wie zum Beispiel Sauerkraut am besten schmeckt. Verkosten musste ich das selbstgemachte Kraut dann natürlich auch. So richtig german! Mit einem schnulzig romantischen Film endete dann der amerikanische Freitag.

Photo Oct 17, 11 01 59 PM

Am Samstag hatte ich die wahnwitzige Idee, an einem Game Day ein wenig shoppen zu gehen. Wir fuhren zu Ross und Target und machten ein paar nette Schnäppchen, jedoch war es so überfüllt, dass die Lust nach einiger Zeit verflog und es zu Hause doch am schönsten war. Game Day heißt anscheinend, dass man vor und nach dem Footballspiel so viel einkauft, wie nur möglich ist, um dann für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Während des Spiels der Bobcats ist es dann mucksmäuschenstill und es fahren vielleicht drei Autos auf der Main Street. Ich habe dann mal online geschaut und selbst dort kann man im Livestream College Football ansehen, dort war es Texas vs Alabama und das Stadion ist gerappelt voll. Unfassbar, diese Amis.

Nächsten Sonntag gibt es dann eine große Fotostrecke vom Ausflug zum Yellowstone Nationalpark, vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit 🙂

Auwiehö ihr Lieben.

xo, Alisa

The Fellowship of Hyalite Lake

Hallo und willkommen zurück!

Heute gibt es nur wenig Text und umso mehr Bilder.

In der Nacht von Dienstag zu Mittwoch war hier die Mondfinsternis und der resultierende Blutmond sehr gut zu sehen und ich quälte mich aus meinem kuschelig warmen Bett, um ein paar Fotos zu schießen. Das Ergebnis seht ihr hier:

Am Samstag musste dann nochmal das schöne Wanderwetter genutzt werden und es ging zu fünft mit einem Mietwagen in Richtung Hyalite Canyon, wo wir einen der längsten und höchsten Wanderwege über 11 Meilen und 1900 Fuß Höhe bewältigten. Dies entspricht ungefähr 17,7km und 580 Höhenmeter. Mit Worten ist dieser Wanderausflug zum Hyalite Lake kaum zu beschreiben, weswegen ich lieber meine Bilder sprechen lasse.

Beim nächsten Mal gibt es bestimmt wieder mehr zu berichten. Jetzt muss ich mich erstmal um meine Hausarbeit für Donnerstag kümmern 😉

Bis demnächst!

xo, Alisa

O’zapft is goa net – Oktoberfest in rural ‚Murica

Guten Abend und guten Morgen nach Deutschland!

Ich denke, es ist Zeit für ein Update. Oberste Priorität ist es hier schließlich, meine Leser bei Lust und Laune zu halten.

An der MSU sind nun schon die ersten Midterm-Weeks, wo viele Klausuren und/oder Essays abgegeben werden müssen. In meinem „Indianerkurs“, wie ich ihn liebevoll nenne, mussten wir auch schon 2 von 3 Fragen mit jeweils maximal 600 Wörtern beantworten, was ein fleißiger Masterstudent in gut 3-4 Stunden runterschreibt. Von daher: keine Panik auf der Titanic! Die Essays wurden dann in einer sehr lockeren und informellen Sitzung besprochen, damit jeder seine Gedanken und Fragen teilen kann. Wir hatten sogar Kekse und ich versuchte mich an einem Kirschstreuselkuchen, der aber mit amerikanischen Süßkirschen noch viel süßer war, als erwartet. Aber ich denke für den amerikanischen Gaumen war es doch sehr genießbar 🙂 Nächste Woche steht dann eine etwas größere Hausarbeit über 6 Seiten für mein Tolkien-Seminar an. Das wird nicht ganz so schnell gehen, ist aber auch machbar. In der Linguistik machen wir momentan lustige Gruppenarbeit, wo jeder Experte sein Gebiet den anderen Studenten beibringt und wir zirkulieren mit unseren Stühlen immer durch den ganzen Raum. Such fun! Dieser Kurs ist auch nur ein 200er-Level, weswegen es auch relativ einfach und verständlich gehalten ist. Das Einsteigerlevel hier am College ist 100, wo man die ganzen Freshmen antrifft, die neu an die MSU kommen. Pro Jahr geht es dann 100 hinauf, bis man im Senior Year bei 400er-Leveln ankommt. Das Graduate-Level ist dann ab 500 eingestuft und sehr schwierig (das Literaturtheorie-Seminar fordert 2 „kleine“ Essays und eine abschließende Hausarbeit von 25 Seiten, was wir nicht mal bei uns schreiben müssen). Ich finde das ein wenig besser gegliedert als bei uns mit Pro-, Haupt- und sonstewie-Seminar. Kein Wunder, dass wir uns in unserem Modulplan ständig verfransen, wenn wir doch 100-500 als Zahlenorientierung haben könnten. Nun gut.

Zum Wetter. Montanamäßig verrückt ist es zur Zeit. Letzte Woche war es mal wieder richtig bibberkalt mit allerhöchstens 8 Grad tagsüber und momentan haben wir wieder Spitzenwerte von 23 Grad. Die Bäume haben auch allerhand zu tun – manche schmeißen gleich komplett ihren Laubschmuck ab und andere haben es noch gar nicht nötig, sich irgendwie gelb zu färben. Allerdings sind schon ein paar wunderhübsche Farbenspiele zu erkennen.

Am Samstag waren wir zu einer Geburtstagsfeier von einem Kommilitonen des Indianerkurses geladen, der sich das Motto ‚Oktoberfest‘ ausgesucht hatte. Alisa musste natürlich hingehen, um zu kontrollieren, wie die Amerikaner dieses ganze Thema verstehen. Dort angekommen, schon die erste Enttäuschung: keine blau-weißen Girlanden oder Tischdecken, keine Maß deutschen Bieres und keine richtigen Bratwürste. Es war doch sehr amerikanisch mit Hotdog und Brownies, jedoch gab es auch (vermutlich gekauften) Apfelstrudel, der doch ganz gut schmeckte. Ich fühlte mich ein wenig wie das Highlight, da ich Deutschland repräsentierte und ausgefragt wurde. Gleich zu Beginn kam ein Herr auf mich zu und plapperte auf Deutsch los, was mich begeisterte, da ich mal wieder in meiner Sprache sprechen konnte. Ein Teil seiner Familie stammt aus der Nähe Heidelbergs, aber er ist in Colorado aufgewachsen und studiert nun hier an der MSU. Welch wunderbar tolle Geschichten man hier hört! Ein anderer Gast spitzte ihre Ohren für unser Gespräch und entschloss sich dann einzusteigen, da sie auch Deutsch in der Schule lernt und für einen Austausch auch einmal in Deutschland war. Diese Amis scheinen doch ein wenig fasziniert zu sein von uns. Im Gegensatz dazu denke ich, dass Europa immer noch ein wenig zu Amerika hinaufblickt, obwohl die Zahlen von europäischen Studenten in den USA drastisch zurückgehen. Sie bleiben lieber in Europa, da es zum einen viel preiswerter ist und zum anderen doch nicht ganz so weit weg. Europa hat schließlich wunderbare Städte, wo sich das Studieren lohnen kann! Aber zurück nach Bozeman. Das Verrückteste an diesem Abend für mich war dieses perfekt amerikanisch ländliche Leben: die Kinder tollten herum und jeder mag jeden. Beim groß aufgemachten Tischgebet wusste ich dann jedoch nicht wohin mit mir, das war ein bisschen zu viel des Guten und der heilen Welt. Aber das gehört hier dazu und ich hab es miterlebt. God bless America!

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Zur weiteren Planung steht hier am 26.10. der große Yellowstone-Trip an, auf den sich unser ganzes Haus sehr freut. Ich hoffe nur, es liegt kein Meter Schnee bis dahin. Dann ist ja das wunderbar gruselige Halloween und die Häuslebesitzer hier fangen schon an, alles in ihrem Vorgarten zu dekorieren.

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Wir werden auch ein paar Pumpkins carven (Kürbisse schnitzen) 🙂 Am. 7. November geht es dann ab nach Seattle für vier ganze Tage, denn wir sind ja hier, um die Welt zu sehen.

Das war’s erst einmal aus Bozeman und ich begebe mich an mein abendliches Seriengucken, denn ein Vorteil hat es hier ja auch: Serien ansehen, wenn sie erscheinen und nicht auf die deutsche Übersetzung warten zu müssen. Danke CBS , SHO, ABC und allen anderen!

Bis bald.

xo, Alisa