Turkey, Stuffing, Squash & Cranberries: Thanksgiving in Bozeman

Turkey, Stuffing, Squash & Cranberries: Thanksgiving in Bozeman

Herzlich Willkommen zurück!

Nachdem es vorige Woche allmählich zu warm für gefrorenes Wasser wurde, verflüchtigte sich der Schnee und kam dann aber in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch mit aller Macht zurück. Am Morgen reichte mir der Schnee bis über die Knöchel und jeder Baum und kleinste Zweig trug ein weißes Häubchen. Natürlich mussten dann Fotos geschossen werden! Bittesehr:

Am Donnerstag war es dann endlich soweit: Thanksgiving! Von den Amerikanern gefeiert wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ursprünglich geht es auf die Pilgerer zurück, die im 17. Jahrhundert in Nordamerika auf die Indianer getroffen sind und von ihnen zum großen Essen eingeladen wurden. Dabei wurde sich für die ausgiebige Ernte bedankt, was sich bis heute als Tradition hält. Unser Haus wurde von den Landlords und deren Familie eingeladen, einen monströsen Truthahn zu verspeisen. Vor dem Essen erkundeten wir jedoch noch den Hügel mit einem wunderschönen Ausblick auf Bozeman. Der Schnee war bei Plusgraden wieder sehr schnell verschwunden.

Mir wurde gesagt, dass der Vogel ungefähr 5 Stunden bei niedriger Temperatur gegart wird und mit einem Stuffing gefüllt ist, was hauptsächlich aus Brot mit Gewürzen besteht. Zu dem Fleisch gehören dann noch jede Menge Beilagen, an denen man sich viel eher satt essen kann. Zum einen das Brot-Stuffing, überbackene Bohnen mit Speck, Squash (nein, nicht die Ballsportart sondern ein Kürbisauflauf), Kartoffelpüree und ein extrem süßer Kartoffelauflauf bestehend aus Süßkartoffeln, braunem Zucker und (!) Marshmallows! Zu dem Ganzen gehört eine traditionelle Cranberry-Soße (da die Indianer der Geschichte zufolge auch viele Cranberries gepflückt hatten), die noch den letzten fruchtigen Kick gab.

Als Abschluss des Abends durfte jeder sein kleines, bescheidenes Leben anhand von ein paar Bildern präsentieren und wir alle bekamen wundervolle Einblicke in verschiedene Regionen der Welt: Südkorea, Saudi-Arabien, Iran, Schweden, Neuseeland, Südafrika, Montana und natürlich Deutschland. 🙂 Wir durften uns auch mit einem Dessert aus unserer Heimat für die Einladung bedanken. Die neuseeländischen Mädels bereiteten Ambrosia zu: Erdbeerjoghurt mit Beeren, Schokoladenstückchen und Marshmallows. Aus Schweden kam Kladdkaka, ein klebriger und delikater Schokoladenkuchen; und ich brachte Streusel-Pfirsichschnittchen vorbei. Das Motto des Abends wurde dann auch nochmal verstärkt hervorgehoben: Be thankful for what you have! Sei dankbar für das, was du hast. Sicherlich waren wir das alle. Solch ein Abenteuer ist nicht selbstverständlich. In unserer Familie bin ich in der ersten Generation, der es möglich ist, so weit zu reisen, wofür ich überaus dankbar bin. 🙂 Vor mehr als 25 Jahren wäre diese Vorstellung als reine Utopie im Kopf geblieben und nun darf ich hier sein. Was für eine schöne Geschichte.

In drei Wochen befinde ich mich wieder in der Heimat und bis dahin ist noch Einiges zu tun. Eine 20-seitige Hausarbeit über den Herrn Tolkien und sein Meisterwerk schreibt sich leider nicht von allein.

Macht’s gut!

xo, Alisa